Geschichten rund um das Wunder von Bern

Eigentlich…

ist DAS WUNDER die Geschichte von zwei Wundern:

Zum Einen ist es das berühmte WUNDER VON BERN, bei dem die deutsche Nationalmannschaft am 4. Julil 964 im vollbesetzten Berner Wankdorfstadion die Fußball-Weltmeisterschaft gewann; zum Anderen ist es auch ein Fenster in die deutsche Nachkriegszeit und das viel beschworene WIRTSCHAFTSWUNDER der Nachkriegsjahre.

Für mich sind diese Ereignisse unmittelbar miteinander verwoben, und die nachfolgenden Kurzgeschichten nutzen das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft, um interessante Details der Zeit auszuleuchten.

Die Kriegsjahre und die darauffolgende Zeit der Entbehrungen hatte man 1954 schon hinter sich lassen können. Zwar lagen noch neun Jahre nach Kriegsende noch so manche Schutthaufen als Erinnerungen an die Zeit der NS-Herrschaft in den Straßen vieler Städte, aber generell machte sich das Gefühl bereit, dass es langsam wieder aufwärts ging: Die Vorstellung, dass technische Innovationen eine bessere Zukunft für alle bedeuten können, schien omnipräsent zu sein. Das Fernsehen hielt Einzug in die Wohnungen jener, die es sich schon wieder so etwas wie Luxus leisten konnten. Und man konnte wieder reisen. Sogar ins ferne Italien! 

Als Folge des Krieges waren deutsche Sportler in den Jahren danach von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen. Allein die Teilnahme an der WM war ein weiterer Lichtblick für ein Land, das sich nicht sehnlicher wünschen zu schien, als die Jahre der Dunkelheit hinter sich zu lassen. Dass man am Ende sogar noch als Gewinner dieses sportlichen Wettbewerbs im eigens nach Bern beorderten Sonderzug nach Hause fahren durfte, war ein Ereignis, das eine zerrissene Nation einte und sie wieder hoffnungsvoll in eine bessere Zukunft blicken ließ…